Der Medienkonzern Axel Springer verpasst der größten Boulevardzeitung Deutschlands "Bild" überraschend eine neue Führung.
Überraschender Rauswurf für Chefredaktion
Die derzeitigen Chefredakteure Johannes Boie, Alexandra Würzbach und Claus Strunz scheiden aus ihren bisherigen Rollen aus. Boie hatte den Chefredakteursposten am 18. Oktober 2021 als Nachfolger von Julian Reichelt angetreten. Für die abberufenen Chefs kam der Wechsel anscheinend überraschend, denn sie haben nicht damit gerechnet. Nur 30 Minuten zuvor erfuhren die amtierenden Chefredakteure von ihrem Rauswurf bei der "Bild" und damit nur eine halbe Stunde bevor es den restlichen Mitarbeitern verkündet wurde.
Der Geschäftsführer der Bild-Gruppe (CEO), Claudius Senst, erklärte: «"Bild" ist die Nummer 1 in Deutschland und es ist unser Anspruch, dass sie das auch in der Digital Only Ära bleibt. Das ist redaktionell, organisatorisch und kulturell eine fundamentale Transformation. Sie erfordert auch Veränderungen der Chefredaktion.»
Der Axel-Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner wurde mit den Worten zitiert: «Ich freue mich sehr, dass Marion Horn und Robert Schneider wieder zurück zu Axel Springer und "Bild" kommen. Sie stehen für unseren Weg in die Zukunft.»
Chefredaktion wird verkleinert
Wie der Konzern mitteilte, wird die Chefredaktion der «Bild» verkleinert. Künftig bestehe die Führung der Chefredaktion aus zwei statt bislang vier Mitgliedern. «Sie wird "Bild" journalistisch und strategisch weiterentwickeln, mit starkem Boulevard-Profil positionieren und den digitalen Wandel aktiv vorantreiben», hieß es dazu.
Horn und Schneider werden den Angaben zufolge «Bild» mit den stellvertretenden Chefredakteuren René Bosch, Timo Lokoschat, Tanja May, Paul Ronzheimer, Mandy Sachse und Yvonne Weiß führen «und die einzelnen Verantwortungsbereiche nach Robert Schneiders Antritt genau zuteilen». Bis dahin sei Horn Chefredakteurin sowohl von «Bild» als auch von «Bild am Sonntag».