Die Zahlen, mit denen jongliert wird, machen fast sprachlos. Bestätigt sind sie nicht. Dass sich Saudi-Arabien bei seiner Sportoffensive nun auch noch Cristiano Ronaldo leistet, passt ins Bild.
Riad. An den Namen seines neuen Heimarbeitsplatzes wird sich Cristiano Ronaldo sicher noch gewöhnen müssen. Früher trugen sie so klangvolle Titel wie Old Trafford, das Theater der Träume von Manchester United. Oder das legendäre Estadio Santiago Bernabéu von Real Madrid. Oder das Juventus Stadium in Turin. Ab jetzt läuft der fünfmalige Weltfußballer und Europameister von 2016 im Mrsool Park des Al-Nassr FC auf. Fassungsvermögen 25 000 Zuschauer. Dass die Plätze künftig gefüllt sein dürften, ist kaum anzuzweifeln.
Der Club aus der Hauptstadt hat sich eine der größten Attraktionen des Weltfußballs gekauft - und lässt sich den mittlerweile 37 Jahre alten Superstar Medienberichten zufolge Unsummen kosten, die schwindelig und ihn laut dem britischen Boulevardblatt "The Sun" gleich zum bestbezahlten Sportler überhaupt machen. Umgerechnet rund 200 Millionen Euro soll Ronaldo angeblich pro Spielzeit bekommen. Für zweieinhalb Jahre hat er unterschrieben. Das würde bedeuten: Eine halbe Milliarde.
Im Anschluss an seine demnach in Saudi-Arabien ausklingende Karriere soll er Medienberichten zufolge noch als Botschafter für eine WM-Bewerbung nicht weniger utopisch entlohnt werden. Dabei könnte es dann auch zu einem Wiedersehen mit seinem nun wohl eher nur noch ehemaligen großen Weltfußballer-Rivalen Lionel Messi kommen.
History in the making. This is a signing that will not only inspire our club to achieve even greater success but inspire our league, our nation and future generations, boys and girls to be the best version of themselves. Welcome @Cristiano to your new home @AlNassrFC pic.twitter.com/oan7nu8NWC
— AlNassr FC (@AlNassrFC_EN) December 30, 2022
Der 35 Jahre alte argentinische Weltmeister ist das Gesicht einer Tourismus-Kampagne von Saudi-Arabien, einem streng konservativen Königreich, das sich auch durch sportliche Großereignisse etablieren will. Messi spielt aber diese und womöglich auch nächste Saison noch bei Paris Saint-Germain und damit wohl auch wieder in der Champions League.
Ronaldo nicht mehr. "Ich bin gespannt auf eine neue Fußball-Liga in einem anderen Land", wurde er in der Vereinsmitteilung in der Nacht auf Samstag zitiert. Er sprach von einer "sehr inspirierenden Vision" des Vereins: "Zusammen werden wir dem Team helfen, mehr Erfolg zu haben." Einen neuen Arbeitgeber in Europa hatte er nach dem Zoff-Aus bei Manchester United Ende November noch vor der enttäuschenden WM nicht gefunden.
Diese Unterschrift werde nicht nur den Verein inspirieren, noch größeren Erfolg zu haben, "sondern auch unsere Liga, unsere Nation und die kommenden Generationen", hieß es von Clubseite. Vorgestellt werden dürfte Ronaldo wohl schon an diesem Samstag, wenn sein neuer Verein, neunmaliger Meister, zuletzt 2019, bei Al-Kaleej antritt. Ob Cristiano Ronaldo womöglich schon im ersten Spiel des neuen Jahres und seines neuen Karriereabschnitts vor maximal 25 000 Fans im Mrsool-Park am 5. Januar gegen Al-Tai auflaufen wird, bleibt abzuwarten.
Quelle: dpa