Schon zum vierten Mal seit 2014 hat sich die RTL-Undercover-Reportagereihe "Team Wallraff" mit der Fast-Food-Kette Burger King beschäftigt und einmal mehr unappetitliche Details zu Tage gebracht.
Der Fast-Food-Riese Burger King steht schweren Vorwürfen gegenüber – wieder einmal. In der RTL-Sendung "Team Wallraff – Jetzt erst recht!" wurden am Donnerstagabend untragbare Zustände bei Burger King aufgedeckt, obwohl ähnliche Vorwürfe bereits vor Monaten erhoben wurden. Burger King musste damals unter anderem das "V-Label" von mehreren Produkten entfernen. Das "V-Label" dient zur Kennzeichnung von vegetarischen und veganen Lebensmitteln.
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Etikettenschwindel und Hygienemängel
In einer bestimmten Filiale beobachtete ein Reporter, der als Burger-King-Mitarbeiter getarnt war, einen Etikettenschwindel. Dort wurden Lebensmittel nicht entsprechend den Angaben auf den Behältern entsorgt, sondern mit neuen Aufklebern versehen, um ihre Haltbarkeit zu verlängern.
Die "Schloss Burger GmbH", der Betreiber dieser Filiale, äußerte sich dazu wie folgt: "Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Restaurant-Teams die hohen Standards von Burger King einhalten, die weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Eine Umetikettierung, Umverpackung oder Verlängerung der Haltbarkeitsdauer verstößt eindeutig gegen diese Standards und ist inakzeptabel."
In derselben Filiale wurde beobachtet, wie ein Mitarbeiter eine Milchverpackung mit dem Mund öffnete und sie anschließend in eine Maschine legte. Der Betreiber betont, dass eine solche Praxis eindeutig gegen ihre Vorschriften verstoßen würde. Er versichert auch, dass er überprüft hat, ob der dafür vorgesehene Öffner im Restaurant vorhanden war.
70.000 Verstöße gegen das Arbeitsrecht
Darüber hinaus berichtet RTL, dass es bei Burger King auch Verstöße gegen das Arbeitsrecht gibt. Das "Team Wallraff" hatte angeblich Einblick in das Planungssystem für den Personaleinsatz erhalten. Dabei wurden im System der "Burger King Deutschland GmbH" in sieben Monaten 70.000 Verstöße festgestellt, darunter Verstöße gegen den Jugendschutz, den Mindestlohn und die Ruhezeiten.
Burger King gibt an, die Vorwürfe ernst zu nehmen und sie von einem unabhängigen Unternehmen prüfen zu lassen. Sie erklären jedoch, dass sie die aktuellen Vorwürfe bezüglich "Rechtsverstößen" nicht nachvollziehen können und diese entschieden zurückweisen.
Pflanzliche Patties im Fleischsud
Es scheint, dass auch Vegetarier und Veganer bei Burger King betrogen werden. In einer Filiale werden beispielsweise vegetarische Burger-Pattys in einem Behälter aufbewahrt, der eigentlich für Fleisch vorgesehen ist und mit tierischem Sud gefüllt ist. Diese Pattys werden dann als "pflanzenbasiert" verkauft.
Der Filial-Betreiber, die "Schloss Burger GmbH", erklärt dazu, dass ein solches Verhalten, falls es vorgekommen ist, inakzeptabel sei. Es gibt klare Vorgaben für den Umgang mit pflanzenbasierten Produkten: Die Warmhaltebehälter, in denen die Produkte aufbewahrt werden, sollten jeweils nur für einen Produkttyp verwendet werden. Fleischprodukte und pflanzenbasierte Produkte sollten daher in getrennten Behältern aufbewahrt werden.
Mitarbeiter hausen auf engstem Raum
Darüber hinaus berichtet RTL, dass Mitarbeiter einer Filiale in Dachau (Bayern) in einem nahegelegenen Hotel untergebracht sind. Eine junge Angestellte lebt dort auf einem 15 Quadratmeter großen Zimmer mit einer weiteren Frau, während ein drittes Bett bereitsteht. Die Kosten für das Hotel werden den Mitarbeitern von ihrem Gehalt abgezogen, so dass bei einem Gehalt von 1000 Euro (brutto) nur etwa 600 Euro brutto im Monat übrig bleiben.
Die "R.O.I. Burger King Dachau GmbH & Co. KG" reagiert auf die Frage nach einem möglicherweise wachsenden Abhängigkeitsverhältnis zwischen Mitarbeitern und der Fast-Food-Kette, indem sie lediglich erklärt, bei der Suche nach einer geeigneten Unterkunft zu unterstützen.
So reagiert Anwalt
Ein Anwalt äußert sich ebenfalls dazu und erklärt, dass die Mandantin (Burger King) in der Region mit verschiedenen Vermietern, einschließlich des Hotels, Sonderkonditionen ausgehandelt hat. Da die Miete in der Regel im Voraus zu zahlen ist, gewährt die Mandantin bei Bedarf individuelle Lohnvorschüsse für die fällige Miete. Diese Lohnvorschüsse werden dann im Rahmen der Lohnabrechnung berücksichtigt und mit dem Gehalt verrechnet.
Der Konflikt zwischen RTL und Burger King - alles andere als appetitlich ...