Eigentlich sollte «Deutschland sucht den Superstar» 2023 in die letzte Runde gehen. Doch nun kündigt Juror Dieter Bohlen eine Fortsetzung an. Der Sender betont: kein Aprilscherz.
Köln (dpa) - Die RTL-Castingshow «Deutschland sucht den Superstar» (DSDS) wird entgegen früheren Ankündigungen nicht mit der laufenden 20. Staffel eingestellt. Es werde im kommenden Jahr wieder einen Durchgang geben, sagte Juror Dieter Bohlen (69) in der ersten Liveshow 2023 in Köln am Samstagabend. RTL hatte eigentlich angekündigt, das Format einzustellen. Der Sender betonte im Netz, Bohlens Ankündigung sei kein Aprilscherz.
Bohlen sprach von einer «unglaublichen Verbreitung» von «DSDS» nicht nur im linearen Fernsehen und über Streaming, sondern auch bei Instagram und Tiktok - deshalb wolle man weitermachen. In der geplanten 21. Staffel soll es laut seinen Worten keine Altersgrenze mehr geben: Bewerben dürfen sich alle ab 16 Jahren. Bislang konnten nur Sängerinnen und Sänger bis 30 teilnehmen.
Zum verbalen Schlagabtausch zwischen Bohlen und Katja Krasavice (26, «Sex Tape») kam es wider Erwarten nicht. Krasavice hatte ihren Co-Juroren wegen seines Umgangs mit Frauen in der Show in einem vor zwei Monaten veröffentlichten Tiktok-Video als Narzissten und Lügner bezeichnet. Der Ex-Modern-Talking-Sänger konterte damals in einem Interview mit dem Radiosender 104.6 RTL: «Es gibt Personen und gewisse Sachen, das interessiert mich nicht.» Als Auslöser des Konflikts gilt eine Szene aus der vierten Folge der aktuellen «DSDS»-Staffel, in der Bohlen zu einer Kandidatin sagte: «Hast Du irgendwas Normales gemacht? Oder hast du nur Abi und Dich durchnudeln lassen?»
Etwas bizarr, aber lustig mutete der Auftritt des einstigen «DSDS»-Juroren Bruce Darnell an. Der 65-Jährige schritt über die Showbühne wie über einen Laufsteg und fiel Bohlen in die Arme. Der anschließende Dialog der beiden (Bohlen: «Du riechst gut. Wo warst du?» - Darnell: «Dieter, du toller Mensch!») machte zahlreiche musikalisch fragwürdige Auftritte der Top-Ten-Kandidatinnen und -Kandidaten wett. Alle zehn gaben Gewinner-Titel aus vorherigen Staffeln zum Besten. Doch weder Rose Ndumba (24) noch Aileen Sager (23) und Peris Achilleas Grigoriadis (25) konnten Bohlen und seine Jury-Kollegen Krasavice, Pietro Lombardi (30, «Call My Name») und Pop-Sängerin Leony (25) stimmlich überzeugen.
Die besten Auftritte des Abends kamen laut Jury von Lawa Baban (26), Lorent Berisha (19), Sem Eisinger (29) und Monika Gajek (21). Gajek sei «die beste weibliche Stimme im Wettbewerb», schwärmte Bohlen. Krasavice wünschte der 21-Jährigen gar den Sieg: «Ich finde, nach all dem Leid, dass Frauen erfahren mussten, ist es an der Zeit, dass eine Frau gewinnt.» Welches Leid sie meinte - womöglich jenes der Frauen in der Sendung -, ließ sie offen.
Aber nicht das Urteil der Jury, sondern die Anzahl der Anrufe entscheidet in den Liveshows über das Weiterkommen der Sängerinnen und Sänger. Und das Publikum schickte Natalie Nock (29) und Rose Ndumba nach Hause.
Der Gewinner von «DSDS» erhält 100 000 Euro sowie einen Plattenvertrag und kann außerdem mit Bohlen auf Tour gehen. RTL sendet die zweite von drei Liveshows am kommenden Samstag (8. April).
Die Show schalteten bei RTL am Samstagabend 2,02 Millionen (8,9 Prozent) Zuschauerinnen und Zuschauer ein.