Halbe Million bei Wagenknechts Friedensdemo in Berlin?
15.02.2023Das von der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer gestartete ''Manifest für Frieden'' hat bereits 450.000 Unterstützer erreicht. Am 25. Februar findet am Brandenburger Tor in Berlin eine Großdemonstration statt.
Berlin. In einem gemeinsamen "Manifest für den Frieden" warnten die beiden Frauen am Freitag vor einer "Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg". Spätestens wenn die ukrainischen Streitkräfte die Krim angreifen sollten, werde der russische Präsident Wladimir Putin "zu einem maximalen Gegenschlag" ausholen. Schwarzer und Wagenknecht betonten: "Die von Russland brutal überfallene ukrainische Bevölkerung braucht unsere Solidarität." In ihren Augen sei das aber nicht eine immer weitere Verlängerung des Krieges, der aus der Ukraine letztlich ein entvölkertes, zerstörtes Land machen werde.
Kritik übten Schwarzer und Wagenknecht am ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. "Präsident Selenskyj macht aus seinem Ziel kein Geheimnis", schrieben sie. "Nach den zugesagten Panzern fordert er jetzt auch Kampfjets, Langstreckenraketen und Kriegsschiffe - um Russland auf ganzer Linie zu besiegen?" Die Ukraine könne zwar - unterstützt durch den Westen - einzelne Schlachten gewinnen. "Aber sie kann gegen die größte Atommacht der Welt keinen Krieg gewinnen."
Großdemonstration in Berlin
Der gemeinsame Aufruf von Wagenknecht und Schwarzer hat auf medialer und politischer Ebene für heftige Reaktionen gesorgt. Auf Twitter löste das Friedensmanifest einen riesigen Shitstorm aus. Doch die Initiative erhält auch viel Zuspruch. Teile der Linken, sowie viele Anhänger der Grünen unterstützen den Aufruf. Auch die AfD äußerte sich positiv zu dem Vorstoß. AfD-Chef Tino Chrupalla erklärte auf Twitter: "Ich habe diese Petition für den Frieden unterzeichnet. Im Einsatz für den Frieden sollten Parteigrenzen keine Barrieren sein. Noch fehlen Tausende Unterschriften. Unterzeichnen deshalb auch Sie!" Neben Anhängern von Linken, Grünen und AfD, mobilisieren auch andere linke und recht Gruppierungen massiv für Demonstration.
Bis zur Demonstration am 25. Februar dürfte die Initiative eine Million Unterzeichnungen erreicht haben. Gerade in Ostdeutschland sehen viele die Waffenlieferungen kritisch. Zur Demo könnten bis zu 500.000 Teilnehmer kommen.