Nach langem hin und her landete der Superstar um 19.07 Uhr in Oberpfaffenhofen westlich von München gelandet. Er wurde mit einem roten Audi E-Tron abgeholt. Jetzt muss er zum Medizincheck.
München. Als „heikle Mission“ bezeichnete Bayern-Trainer am Freitag bei der Pressekonferenz vor dem Supercup gegen Leipzig den Harry-Kane-Deal. Während der 49-Jährige zu der Reporterschar an der Säbener Straße sprach, war Englands Nationalstürmer noch in der Luft. Der Flieger mit der Nummer C56X und dem teuersten Bundesliga-Transfer aller Zeiten an Bord hob verspätet aus London ab. Was die Zweifel an einen möglichen Abschluss zwischen Premier-League-Klub Tottenham Hotspurs und dem deutschen Rekordmeister noch mehr befeuerte.
Tuchel über Kane-Krimi: »Ist ein Prozess«
Was war geschehen? Nach monatelangen Tauziehen gab Tottenham schließlich Grünes Licht für den Medizincheck in München – Kane war auf dem Weg zum Flughafen, musste aber wieder umdrehen. Tottenhams Knallhart-Boss Daniel Levy – berüchtigt für seine harten Verhandlungsbandagen – soll den Abflug kurzfristig zurückgehalten haben, um nochmal zu feilschen.
Nicht nur die Reporter wurden am Münchner Flughafen auf eine harte Geduldsprobe gestellt. „Wir versuchen, den Kapitän der englischen Nationalmannschaft aus England rauszuholen, das sagt schon alles“, sagte Tuchel. „Es ist ein Prozess.“
Kane geht mit Deal in Transfergeschichte ein
Dieser Prozess lässt die Bayern tief in die Tasche greifen. Das Offert durchbricht eine finanzielle Schallmauer: Bis zu 120 Millionen Euro Ablöse (inklusive Boni) – außerdem kämen wohl rund 100 Millionen für einen kolportierten Vierjahresvertrag hinzu – an Tottenham soll der 30-Jährige den Münchnern wert sein. Kane ist damit mit Abstand der Rekordeinkauf der Bundesliga. Bisheriger Rekordhalter war der Franzose Lucas Hernández, den der FC Bayern 2019 für 80 Millionen Euro von Atlético Madrid verpflichtet hatte und seit dem Sommer für Paris Saint-Germain spielt.
Bayern erhoffen sich endlich wieder Tore
Nach dem Krach-Abschied von Robert Lewandowski 2022 zum FC Barcelona wollen die Münchner wieder eine Tormaschine. Sadio Mané ist nach einem missglückten Jahr schon wieder weg, Lewandowskis ehemaliger Backup Eric Maxim Choupo-Moting arbeitet aktuell nach Kniebeschwerden am Comeback.
Für Treffer wie am Fließband steht hingegen Harry Kane, der das schon bei Tottenham Hotspur und in der englischen Nationalmannschaft gezeigt hat.