Unmittelbar vor dem Braunkohledorf Lützerath ist es am Montag zu kleineren Rangeleien zwischen Polizisten und Klimaaktivisten gekommen.
Die Aktivisten hätten Böller, Flaschen und Steine auf die Polizei geworfen, berichteten dpa-Reporter vor Ort. Danach beruhigte sich die Situation zunächst wieder. Polizisten und Aktivisten standen sich in zwei Reihen vor dem Ortsschild «Lützerath» gegenüber. Anschließend zog sich die Polizei wieder zurück.
Polizisten (l) und Aktivisten rangeln an einer Straße zu dem Dorf Lützerath. Ein Polizeisprecher sagte, die Räumung von Lützerath sei für Montag noch keinesfalls geplant. Gegebenenfalls müssten aber Zufahrtsstraßen freigeräumt werden, damit der Energiekonzern RWE mit seinen Baumaschinen durchkommen könne.
Zuvor hatten sich Aktivisten bereits hinter einer brennenden Barrikade positioniert. Ein Aktivist des Bündnisses «Letzte Generation» hatte seine linke Hand auf der Zufahrtsstraße festgeklebt. Ein Aktivist, der auf einem sogenannten «Tripod», einem Dreifuß, gesessen hatte, verletzte sich nach Polizei-Angaben beim Absteigen ohne äußere Einwirkung am Fuß.
Während die Polizei Vorbereitungen zur geplanten Räumung des Dorfes Lützerath trifft, geht ein Aktivist vor einem ehemaligen Bauernhof vorbei. An dem Gebäude hängt ein Transparent mit der Aufschrift «1,5 C heißt: Lützerath bleibt!»
Großeinsatz für Mitte Januar geplant
Ein Polizeisprecher sagte, die Räumung von Lützerath stehe am Montag noch nicht an. Es würden aber vorbereitende Arbeiten für den geplanten Großeinsatz Mitte Januar ausgeführt. Der Energiekonzern RWE, dem die Häuser und Grundstücke gehören, sperrte nach eigenen Angaben drei Landstraßen ab.
Ein Aktivist hat sich auf einer der Zufahrten in Richtung Lützerath mit einer Hand an der Straße festgeklebt. Die Polizei hat unterdessen mit den Vorbereitungen zur geplanten Räumung des Dorfes Lützerath begonnen.
Lützerath in der Nähe von Erkelenz im Kreis Heinsberg soll zur Kohlegewinnung abgebaggert werden. In den Häusern, deren einstige Bewohner weggezogen sind, leben allerdings Aktivisten, die um den Ort kämpfen wollen. Für das Abbaggern und Verbrennen der Kohle sehen sie keine Notwendigkeit. RWE sagt dagegen, dass Lützerath abgerissen werden müsse, um inmitten der Energiekrise eine sichere Versorgung der Kraftwerke zu gewährleisten.
Quelle: dpa