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Krawalle zum Abschied: Eintracht scheitert in der Königsklasse

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Für Eintracht Frankfurt endet die erste Champions-League-Saison in Neapel. Während sich die Mannschaft achtbar schlägt, sorgen die Fans für verstörende Bilder. 

Neapel (dpa) - Trainer Oliver Glasner nahm die Niederlage mit einem etwas gequälten Lächeln hin, den Trost der eigenen Fans suchten die Profis von Eintracht Frankfurt vergeblich. Das Fußball-Wunder ist ausgeblieben. Begleitet von schweren Krawallen hat sich der hessische Bundesligist aus der Champions League verabschiedet. 

«Wir haben heute gegen eine fantastische Mannschaft wieder verloren», konstatierte Sebastian Rode beim Streamingdienst DAZN: «Über weite Phasen haben wir noch gut dagegengehalten.»   

Die insgesamt chancenlosen Frankfurter verloren am Mittwochabend das Achtelfinal-Rückspiel beim italienischen Topclub SSC Neapel mit 0:3 (0:1) und schieden nach dem 0:2 im Hinspiel aus. Vor 49 082 Zuschauern erzielten Victor Osimhen (45.+2/53. Minute) und Piotr Zielinski (64.) per Foulelfmeter die Tore für den Spitzenreiter der Serie A. Eigene «blöde» Ballverluste vor den Gegentoren hätten ihnen das Genick gebrochen, sagte Kapitän Rode. Er sei aber sehr stolz auf die Mannschaft, betonte er mit Blick auf die Champions-League-Bilanz.   

Überschattet wurde der letzte Auftritt der Frankfurter in der Königsklasse von heftigen Ausschreitungen. Wenige Stunden vor dem Anpfiff hatten sich Anhänger beider Teams in der Innenstadt von Neapel Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Brennende Autos, verwüstete Cafés und Leuchtraketen prägten die gespenstische Szenerie. 

«Es ist klar, dass das niemand sehen möchte. Es sind die Ausschreitungen, die wir seit dem Tag der Auslosung befürchten mussten. Wir müssen das vollständig aufarbeiten. Aber das braucht Zeit», sagte der für Fan-Themen zuständige Eintracht-Vorstand Philipp Reschke. 

 

Auf Videos war zu sehen, wie Hooligans Gegenstände wie Tische, Stühle und Feuerwerkskörper in Richtung der Einsatzkräfte schmissen. Ein Polizeiauto wurde in Brand gesetzt. Obwohl die Präfektur Neapel den Ticketverkauf an Frankfurter Fans verboten hatte, waren mehrere Hundert Eintracht-Anhänger ohne Eintrittskarten in die süditalienische Stadt am Vesuv gereist. «Man hat gesehen, dass solche Erlasse untauglich sind», sagte Reschke. «Damit kann man Ausschreitungen nicht verhindern.»

Auch ohne die Unterstützung seiner Fans agierte der Europa-League-Gewinner vor der Pause auf Augenhöhe mit den Hausherren. Das lag auch daran, dass Trainer Oliver Glasner erstmals seit langer Zeit auf ein defensiveres System mit einer Viererkette in der Abwehr setzte. Aurelio Buta und Christopher Lenz rückten an die Seite der beiden Innenverteidiger Evan Ndicka und Tuta. 

Das zeigte Wirkung. Neapel tat sich schwer und brachte die Gäste zunächst kaum in Verlegenheit. Lediglich bei einem Schuss aus spitzem Winkel von Chwitscha Kwarazchelia (19.) musste Nationaltorwart Kevin Trapp seine Klasse unter Beweis stellen. 

Nach vorne ging bei der Eintracht allerdings wenig. Nur einmal blitzte in der ersten Halbzeit etwas Gefahr auf, als Mario Götze nach schönem Pass von Daichi Kamada gegen den herausstürzenden SSC-Torwart Alex Meret einen Schritt zu spät kam. 

Auf der Gegenseite entschärfte Trapp einen Schuss des durchgebrochenen Kwarazchelia (43.). Gegen den Kopfball von Neapels Top-Torjäger Osimhen war er aber machtlos. Kurz nach dem Wechsel schlug der Nigerianer, der einst beim VfL Wolfsburg durchgefallen war, erneut zu. Nach einem Zuspiel von Giovanni di Lorenzo hatte der 24-Jährige aus Nahdistanz keine Mühe zu vollenden.

Und es kam noch schlimmer für die Eintracht. Als Zielinski von Djibril Sow im Strafraum zu Fall gebracht wurde, zeigte der englische Schiedsrichter Anthony Taylor auf den Elfmeterpunkt. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte eiskalt.  

Die Eintracht blieb zwar bemüht, war dem italienischen Titelanwärter aber klar unterlegen. Ohne den gesperrten Torjäger Randal Kolo Muani und den verletzten Jesper Lindström fehlte es am Offensivschwung, zudem kamen aus dem Mittelfeld keine Impulse. Chancen blieben daher aus. In der Schlussphase schaltete Neapel in den Verwaltungsmodus, sodass der Bundesligist zumindest von weiteren Gegentoren verschont blieb. 

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