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Messer-Angriff: Flüchtling saß noch vor einer Woche in U-Haft

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Es sind schreckliche Szenen, die sich am Mittwoch in Deutschland abspielten. Bei einem Messerangriff in einem Regionalzug verloren zwei Menschen ihr Leben, weitere wurden verletzt. 

Brokstedt. Ein 33-jähriger Mann ging auf mehrere Fahrgäste in einem Regionalzug zwischen Kiel und Hamburg mit einem Messer los. Zwei Menschen wurden getötet, sieben weitere verletzt. Beim mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen staatenlosen Palästinenser, wie Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Mittwochabend am Bahnhof in Brokstedt sagte.  

Mehrere Menschen in Zug durch Messerattacke verletzt

Beim mutmaßlichen Täter soll es sich um einen palästinensischen Flüchtling aus Gaza handeln. 

© Jonas Walzberg/dpa
× Mehrere Menschen in Zug durch Messerattacke verletzt

Sein genaues Geburtsdatum konnte zunächst nicht von seiner Fiktionsbescheinigung (Aufenthaltsgenehmigung) abgelesen werden, da diese mit Blut verschmiert war. Der mutmaßliche Täter wurde mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Drei Menschen schweben aktuell in Lebensgefahr, vier weitere wurden leicht verletzt. 

Mutmaßlicher Täter noch vor einer Woche in U-Haft

Wie die "Welt" nun erfuhr, soll der mutmaßliche Täter noch vor einer Woche in U-Haft gewesen sein, da er mehrere Sexual- und Gewaltdelikte begangen haben soll. Demnach kam er 2014 nach Deutschland, wohnte zunächst in Nordrhein-Westfalen, dann in Schleswig-Holstein und bekam 2016 subsidiären Schutz. 

Mehrere Menschen in Zug durch Messerattacke verletzt

Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste sind an einem Bahnübergang in der Nähe von Bahnhof Brokstedt im Einsatz. Bei einer Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg sind am Mittwoch zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Ein Mann sei kurz vor der Ankunft im Bahnhof Brokstedt mit einem Messer auf Reisende losgegangen. 

© Jonas Walzberg/dpa
× Mehrere Menschen in Zug durch Messerattacke verletzt

Tote und Verletzte bei Messerattacke in Zug

Mitarbeiter der Spurensicherung sind auf einem Bahnsteig bei einem Regionalzug im Einsatz. 

© Jonas Walzberg/dpa
× Tote und Verletzte bei Messerattacke in Zug

Es gibt erste Hinweise, dass der mutmaßliche Täter geistig verwirrt sein könnte. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen.

Messerattacken in Zügen sind keine Seltenheit

Mit Messern bewaffnete Gewalttäter haben in Zügen oder an deutschen Bahnhöfen schon einige Male Menschen angegriffen. Aufsehenerregende Fälle:

Herzogenrath, Mai 2022: Bei einer Messerattacke in einer Regionalbahn erleiden vier Fahrgäste nicht lebensgefährliche Verletzungen. Mehrere Fahrgäste überwältigen den aus dem Irak stammenden Täter. Hinweise auf einen Terrorismus oder eine religiöse Radikalisierung gibt es nicht. Im Januar 2023 ordnet das Landgericht Aachen die Unterbringung des 35-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus an.

Bayern, November 2021: In einem ICE, der gerade zwischen Regensburg und Nürnberg unterwegs ist, verletzt ein 27-Jähriger vier Männer mit einem Messer teils schwer. Im Dezember 2022 wird der in Syrien aufgewachsene, palästinensische Täter zu 14 Jahren Haft verurteilt. Das Gericht geht von einem radikal-islamistischen Hintergrund aus. Die Verteidigung legt Revision ein.

Rommerskirchen, März 2021: Ein 25-Jähriger sticht in einer Regionalbahn im Rhein-Kreis Neuss auf einen 16-Jährigen ein. Der Jugendliche wird schwer verletzt. Davor war der Täter bei einer Kontrolle im Zug ohne Fahrschein erwischt worden. Im Oktober 2021 erhält der drogenkranke Pole eine Haftstrafe von acht Jahren.

Aschaffenburg, April 2017: In einem ICE verletzt ein 43-Jähriger Mitreisende mit einem Messer am Hals. Polizisten und Bundeswehrsoldaten überwältigen den stark alkoholisierten Angreifer. Im November 2017 verurteilt das Landgericht Aschaffenburg den angeklagten Niederländer zu acht Jahren Haft. Anzeichen für einen terroristischen Hintergrund gibt es nicht.

Würzburg, Juli 2016: In einem Regionalzug geht ein 17-Jähriger mit Axt und Messer auf Fahrgäste los und verletzt vier von ihnen. Auf der Flucht greift er noch eine Passantin an. Polizisten erschießen den afghanischen Flüchtling, der sich in einem Video als Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat bezeichnet hat.

München, Mai 2016: Am S-Bahnhof Grafing sticht ein 27-Jähriger um sich, tötet einen Menschen und verletzt drei. Der gebürtige Hesse kommt nach einem Urteil des Münchner Landgerichts II vom August 2017 dauerhaft in die Psychiatrie.
 
 

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