Propaganda-Unterricht: Klima-Kleber rekrutieren jetzt auch an Schulen

08.04.2023

Die Aktivisten bezeichnen sich zwar als 'Letzte Generation', doch um ausreichend Nachwuchs sorgen sie sich dennoch. Bundesjustizminister Marco Buschmann sieht dies äußerst skeptisch. 

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© Paul Zinken/dpa
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Wie ein Bericht der "Welt am Sonntag" darlegt, wollen Klima-Kleber jetzt auch Schüler für ihre Straßen-Blockaden rekrutieren. Justizminister Marco Buschmann hält nichts davon, wenn Schulen Klimaschutzaktivisten der Gruppe Letzte Generation Vorträge in Klassenräumen gestatten. Etliche begingen nämlich fortgesetzt Straftaten und säten immer wieder Skepsis an der repräsentativen Demokratie, sagte der FDP-Politiker der "Welt am Sonntag". Solches Gedankengut könne kritisch im Unterricht besprochen und eingeordnet werden. "Aber niemandem, der solches Gedankengut vertritt, darf in einer Schule der rote Teppich ausgerollt werden."

Mega-Ankündigung: Klima-Kleber wollen Berlin 'zum Stillstand' bringen

Klima-Kleber wollen systematisch an Schüler herantreten

Der Zeitung zufolge berichteten am Dienstag Vertreter der Letzten Generation über Pläne, systematisch an Schüler heranzutreten - vor allem in der Oberstufe. Aktivisten der Gruppe kleben sich regelmäßig aus Protest auf Straßen fest, um ein Umsteuern im Kampf gegen die Klimakrise einzufordern. Laut dem Bericht sollen auch schon erste "Unterrichtsstunden" stattgefunden haben. 

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Auch die CDU lehnt mögliche Auftritte in Schulen ab. "Unsere Schulen dürfen nicht als Plattform für eine radikale Gruppe, deren Mitglieder auch vor Straftaten nicht zurückschrecken, missbraucht werden", sagte Thorsten Frei (CDU), Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, der "Wams". Die Mitglieder der Letzten Generation hätten sich schon lange aus dem demokratischen Diskurs verabschiedet, deshalb könne die Gruppe kein Partner für Schulen sein.

Kritik vom Deutschen Lehrerverband

Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, sieht die Grenze des Zulässigen überschritten, wenn "Schulleitungen oder Lehrkräfte Organisationen und Referenten in die Schule einladen, die explizit für die Beteiligung an rechtswidrigen Aktionen werben und die Schule quasi als Rekrutierungsszene nutzen".

© Matthias Balk

Die Gruppe plant in der letzten Aprilwoche bis in den Mai hinein in Berlin massive Straßenblockaden und andere Protestaktionen. "Ab Montag, dem 24. April, bringen wir Berlin friedlich durch Straßenblockaden zum Stillstand", heißt es auf der Homepage. Zuvor sei am Sonntag, 23. April, ab 15.00 Uhr am Brandenburger Tor eine Versammlung geplant.
 

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