Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 setzt künftig noch stärker auf sein Entertainment-Geschäft rund um TV-Werbeerlöse und die Produktion von Programminhalten.
Dabei solle der hauseigene Streaming-Dienst Joyn eine zentrale Rolle einnehmen, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Unterföhring bei München mit. «Künftig liegt unser Investitionsfokus auf dem Entertainment-Geschäft», sagte Bert Habets, der vergangenen November den Posten als Vorstandsvorsitzenden übernommen hatte. Wachstum erhofft sich der frühere RTL-Manager auch von «Kooperationen mit unterschiedlichen Branchenpartnern» sowie Zukäufen.
Trotz der eingetrübten Aussichten auf dem Werbemarkt bestätigte ProSiebenSat.1 sein mittelfristiges Umsatzwachstumsziel von durchschnittlich vier bis fünf Prozent pro Jahr. Zu den Langzeitambitionen machte das Unternehmen zunächst keine Angaben.
Der Konzern muss noch seine Zahlenvorlage für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2022 nachholen. Den ursprünglich anberaumten Termin hatte der Vorstand kurzfristig wegen regulatorischer Unklarheiten beim Geschäftsmodell des Erlebnis-Vermittlers Jochen Schweizer Mydays verschoben.
Mit Blick auf die ParshipMeet Group will der Konzern die operative Performance stärken und dabei die Geschäfte neu ordnen. ProSiebenSat.1 hatte erwogen, den Datingportal-Anbieter an die Börse zu bringen. Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg legten den Plan wie bei vielen anderen Unternehmen dann aber auf Eis.
Wie DE24LIVE exklusiv berichtete, plant Berlusconi, der Mitanteilseigner beim Sender ist, eine komplette Übernahme. Laut Österreichischer Bundeswettbewerbsbehörde hat die "MFE - Media For Europe NV", welche in den Niederlanden ansässig ist und wo die Berlusconi Holding ihren europäischen Sitz hat, den "Erwerb der faktisch alleinigen Kontrolle an der ProSiebenSat1 Media DE Deutschland" angemeldet.
Quelle: dpa