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Star-Virologe rechnet knallhart mit Corona-Politik ab

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Harte Maßnahmen - manchmal vielleicht zu hart - prägten die vergangenen Corona-Jahre. Immer mehr Entscheidungsträger und Experten gestehen Fehler ein. Star-Virologe Hendrik Streeck zieht Bilanz. 

Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn, war einer der Top-Virologen, welcher der Regierung beratend zur Seite stand. Im Nachhinein stellt sich heraus, waren manche Maßnahmen zu harsch und sinnlos, wie Politiker und Verantwortliche nun auch gestehen. Im Interview mit dem "Focus" zieht der Star-Virologe jetzt seine Bilanz.

Auf die Frage, ob er die Pandemie für beendet hält, antwortete er schlicht mit einem "Ja". Zwar werde es noch hier und da endemische Wellen geben, doch die breite Immunität rundum den Globus dürfte die pandemische Bedrohung eingedämmt haben. 

„Totalität eines einzigen Arguments"

Die rasche Einteilung des Corona-Diskurses in Gut und Böse, kritisiert Streeck scharf. „Es herrschte die Totalität eines einzigen Arguments statt Diskurs", erklärt er im "Focus"-Interview. Dabei sei der richtige Umgang mit dem Virus ein gesamtgesellschaftlicher Prozess, der auch andere Aspekte als die Virologie beinhalte. So gebe es auch derzeit eine Aufarbeitung rundum die psychischen Folgen, die die Pandemie, vor allem für Kinder, mit sich gezogen hat. 

Auf Nachfrage, ab wann man es eigentlich besser wissen hätte können, gibt Streeck eine verblüffende Antwort. Bereits ab Mitte April 2020 (!) hätte man das Corona-Virus in groben Zügen verstanden. Ab da hätte man auch gewusst, dass sich die Infektionen saisonal abschwächen würde, da es bekanntlich ab Frühling wärmer wird. 

Karl Lauterbachs Rolle als Corona-Prediger

Bundesgesundheitsminister Lauterbach hätte laut Streck zu wenig politisch und auch wissenschaftlich abgewogen. „Was Karl Lauterbach betrifft: Die Geschichte spricht hier für sich, das hat ja mittlerweile auch er selbst verstanden.", bekräftigt Streeck seine Kritik im Interview mit dem "Focus".

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