Proteste und Zwischenfälle haben die Hauptversammlung des Volkswagen-Konzerns am Mittwoch in Berlin empfindlich gestört.
Bei den einführenden Worten des Aufsichtsratschefs Hans Dieter Pötsch warf eine Person einen Gegenstand auf das Podium. Damit sollte offenbar der Vertreter der Eigentümerfamilien, Wolfgang Porsche, getroffen werden. Das gelang jedoch nicht. Pötsch unterbrach seine Rede kurz und fuhr nach Einschreiten der Sicherheitskräfte fort. An der weißen Bande vor Porsches Platz auf dem Podium war danach eine breiige Masse zu sehen.
Aktivisten werden aus dem Saal gebracht bei der Vollversammlung der Volkswagen AG - Hauptversammlung 2023.
Nackte Aktivistin übt Kritik an China-Werk von VW
Später störte eine Aktivistin mit nacktem Oberkörper die Rede von Konzernchef Oliver Blume mit lauten Rufen und einem Plakat - Gegenstand der Kritik war das Festhalten von VW am chinesischen Werk in der Provinz Xinjiang. Die Frau wurde von Sicherheitskräften aus dem Versammlungssaal geführt. Danach fuhr Blume mit seinen Ausführungen fort. Auch später gab es noch eine kurze Unterbrechung der Versammlung durch lautes Rufen.
Nackt-Protest der Klima-Chaoten bei VW https://t.co/FEqEPkT3ty pic.twitter.com/2bLwQsYazU
— Cityreport24 (@CityReport) May 10, 2023
Den Protest hintragen wo er hingehört: Heute Blockade der VW Aktionärsversammlung in Berlin durch @AufstandLastGen "Die VW AG muss ihrer Verantwortung gerecht werden. Die Aktionär:innen müssen auf ökologische Alternativen zurückgreifen." Wir brauchen eine Mobilitätswende. Jetzt pic.twitter.com/bMvgKEChfb
— Jörg Alt SJ #Gefährder - @JoergAltSJ@mas.to (@JoergAltSJ) May 10, 2023
????⚠️ Golfstrom statt E-Golf
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) May 10, 2023
Zufahrt zur Aktionärsversammlung von @VW in Berlin unterbrochen. Wie andere Gruppen aus der Klimabewegung protestieren wir heute bei der Vollversammlung von Volkswagen.
1/2 pic.twitter.com/1E13TYUF0p
Kritik am VW-Werk in Xinjiang gibt es schon seit langem. Auch vor dem Versammlungsgebäude demonstrierten Menschen dagegen. Die in der Provinz lebende muslimische Minderheit der Uiguren wird laut Menschenrechtsorganisationen gezielt von der Regierung in Peking unterdrückt. VW wird vorgeworfen, nicht genug gegen mutmaßliche Zwangsarbeit bei dortigen Zulieferern zu tun. VW hält dagegen, dass es in dem Werk keine Anzeichen für Menschenrechtsverletzungen gebe.
Quelle: dpa