Ukraines Präsident Selenskyj reist am Samstag nach Italien. Dort ist ein Empfang bei Staatspräsident Mattarella bereits bestätigt, auch Treffen mit Regierungschefin Meloni und dem Papst werden erwartet. Besucht Selenskyj auch Deutschland?
Rom. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Wochenende erneut nach Westeuropa reisen. In Rom empfängt ihn Staatspräsident Sergio Mattarella am Samstag, wie der Präsidentenpalast am Freitag bestätigte. Dies ist der erste Besuch Selenskyjs in Rom seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022. Möglicherweise reist der Politiker noch am Wochenende weiter nach Deutschland. Bestätigt ist das aber nicht.
Es wurde erwartet, dass Selenskyj in Rom auch Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Papst Franziskus treffen werde. Details dazu gab es am Freitag zunächst nicht. Die ultrarechte Politikerin hatte sich seit ihrer Regierungsübernahme im Herbst 2022 stets vehement für eine Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland ausgesprochen. Im Februar war sie nach Kiew gereist.
Papst Franziskus fordert die Gläubigen seit mehr als einem Jahr praktisch täglich zu Gebeten für die «gefolterte Ukraine» auf und appelliert regelmäßig an Kiew und Moskau, einen Waffenstillstand zu vereinbaren. Einladungen in die ukrainische Hauptstadt nahm das 86 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche bislang nicht an. Der körperlich angeschlagene Pontifex betonte mehrfach, dass er nur nach Kiew reisen wolle, wenn er auch in Moskau empfangen werde.
Jüngst hatte Franziskus vor Journalisten angedeutet, dass derzeit eine «Mission» des Vatikans rund um den Krieg im Gang sei. Details nannte er nicht. Zunächst blieb unklar, ob er damit den Besuch Selenskyjs in Rom und im Vatikan oder etwas anderes meinte.
Der ukrainische Präsident hatte unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zuletzt bereits westeuropäische Städte besucht, etwa Anfang Mai Helsinki und Den Haag in den Niederlanden, wo der Internationale Strafgerichtshof seinen Sitz hat. Auch in London, Paris, Brüssel und zuvor in Washington war er bereits.
Am Sonntag wird Selenskyj stellvertretend für das ukrainische Volk in Aachen mit dem renommierten Karlspreis ausgezeichnet. Ob er persönlich kommt, bleibt zunächst ebenso abzuwarten wie ein vorgeschalteter Besuch bei Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin.
Quelle: dpa