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Vierschanzentournee:
Geiger kratzt am Podest

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Karl Geiger schafft einen guten Tourneestart - auch, wenn es nicht ganz für das Podest reicht. Ein langjähriger deutscher Siegspringer denkt dagegen bereits über einen Tournee-Abschied nach.  

Oberstdorf. Karl Geiger ließ sich nach einer packenden Wintersport-Show von 25 000 völlig begeisterten Fans im Skisprung-Tollhaus Oberstdorf feiern: Der Lokalmatador bescherte dem deutschen Team einen unerwartet guten Start in die 71. Vierschanzentournee. Geiger musste sich am Donnerstag als Vierter nur dem überragenden norwegischen Sieger Halvor Egner Granerud sowie den beiden Polen Piotr Zyla und Dawid Kubacki geschlagen geben. Andreas Wellinger landete auf Rang sechs. Geiger erarbeitete sich eine gute Ausgangsposition für den weiteren Tournee-Verlauf. Auch Wellinger konnte mit seinem Start sehr zufrieden sein.

"Mir ist ein richtig guter Sprung gelungen", sagte Geiger zu seinem Satz auf 134 Meter bei schwierigen Bedingungen im zweiten Durchgang. Zuvor hatten die besten Springer wegen wechselnder Verhältnisse lange warten müssen. Insgesamt dauerte der Wettkampf fast zweieinhalb Stunden. "Ich bin schon zufrieden mit dem Tag", sagte Geiger.

Bisher durchwachsene Saison 

Der 29-Jährige erlebt bislang eine eher durchwachsene Saison. Im vergangenen Jahr war der Team-Weltmeister noch im Gelben Trikot des Spitzenreiters im Gesamtweltcup auf seiner Heimschanze angetreten. Diesmal startete er als Siebtplatzierter. Ein dritter Rang in Titisee-Neustadt als bislang einziger Podestplatz in dieser Saison ist für die Ansprüche des Skisprung-Tüftlers eigentlich zu wenig.

Weite Flüge bei der Tournee-Generalprobe in Engelberg sowie ein gelungener Qualifikationstag nach der Weihnachtspause mit seiner Frau Franziska und seiner Tochter Luisa ließen das Vertrauen in die eigene Stärke aber wieder wachsen. Obwohl Geiger nicht zu den Topfavoriten zählte, war die Vorfreude auf den Tournee-Auftakt in seinem sportlichen Wohnzimmer riesig gewesen. "Das ist ein großes Privileg, das ich sehr zu schätzen weiß", sagte Geiger zur Fan-Unterstützung. "Voll geil!"

Partystimmung vom Feinsten 

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie erlebten die Athleten beim Allgäuer Skisprung-Festival wieder Partystimmung vom Feinsten. Schon lange bevor der erste Springer abhob, feierten die Fans in den Straßen und Gassen des ansonsten so beschaulichen Ortes. 25 000 Skisprungfans in dem 10 000-Einwohner-Ort bedeuteten Ausnahmezustand. Blaskapellen vor den Kneipen, eine Open-Air-Bühne, sogar die Polizei sorgte für Volksfestatmosphäre: Aus den Lautsprechern auf einem großen Polizeitransporter am Bahnhof schallten den Menschen Schlagermusik und Partyhits entgegen.

Überhaupt nicht in Feierlaune war Markus Eisenbichler. Der Dreifach-Weltmeister von Seefeld 2019 steckt seit Wochen in einer sportlichen Krise und erlebte seinen nächsten Tiefpunkt. Für den 31-Jährigen war der Wettkampf bei wechselnden Winden nach einem Sprung auf nur 115 Meter bereits nach dem ersten Durchgang beendet.

Eisenbichler frustriert im ZDF

"Da glaubst du wirklich, da läuft der Mist jetzt auch noch bergauf", sagte der frustrierte und ratlose Eisenbichler im ZDF. "Die Verfassung stimmt hinten und vorne nicht", ergänzte der emotionale Bayer. Angesichts seiner anhaltenden Leistungsprobleme denkt er sogar über eine Pause nach. "Ich muss mal mit den Trainern reden, ob es Sinn macht, sich noch weiter zu quälen", sagte er.

Neben Geiger und Wellinger holten auch Philipp Raimund (14. Platz), Stephan Leyhe (20.) und Constantin Schmid (29.) noch Weltcup-Punkte.

 

Quelle: dpa
 

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