Die Hauptstadt Stockholm und drei weitere Städte ringen in der Abba-Nation Schweden um die Austragung des Eurovision Song Contests im kommenden Jahr.
Wie die Zeitung "Dagens Nyheter" berichtete, will Stockholm dafür sogar eine temporäre Arena mit Platz für Tausende Zuschauer bauen. Die Stadt schlägt dem schwedischen Rundfunksender SVT demnach in ihren Plänen vor, eine Arena im Freihafen Frihamnen mit Kapazität für 11 180 bis 14 700 Menschen zu errichten, sie soll dann eine Zeit nach dem ESC für weitere Veranstaltungen erhalten bleiben. Im Frihamnen machen vor allem im Sommer viele Kreuzfahrtschiffe fest, wenn sie Stockholm anlaufen.
Bis zum 12. Juni konnten schwedische Städte ihr Interesse zur Austragung des Musikwettbewerbs im Mai 2024 bekunden. Ziel ist, die Gastgeberstadt noch in diesem Sommer festzulegen und zu präsentieren. Schweden darf den ESC '24 veranstalten, weil die schwedische Sängerin Loreen ("Tattoo") den Wettbewerb in diesem Jahr in Liverpool gewann.
Vier Städte haben sich nach einer Auflistung der schwedischen Nachrichtenagentur TT dafür beworben, darunter neben den drei großen Städten Stockholm, Göteborg und Malmö auch das kleine Örnsköldsvik.
- Stockholm hat den Wettbewerb schon dreimal ausgerichtet, darunter 2000 und 2016 in der heutigen Avicii-Arena, die damals noch Globen hieß. Die Halle wird 2024 allerdings umfassend renoviert, weshalb die Stadt auf eine der anderen großen Arenen ausweichen müsste - oder eben eine neue bauen könnte.
- Göteborg hat den Grand Prix 1985 veranstaltet. Inwieweit der damalige Veranstaltungsort, das Scandinavium, dem Mega-Event ESC allein mit seiner riesigen Lichtanlage fast 40 Jahre später gewachsen ist, daran gibt es Zweifel.
- Malmö war 2013 der Schauplatz des ESC - damals hatte Loreen den Wettbewerb schon einmal mit ihrem Vorjahressieg mit "Euphoria" nach Schweden geholt. Auch 1992 war Schwedens drittgrößte Stadt ESC-Ausrichter. In der Stadt ganz im Süden des Landes hält man sich für einen potenziellen Gastgeber, der für ein großes Fest sorgen und gleichzeitig die Kosten niedrig halten kann.
- Und schließlich wäre da noch die Kleinstadt Örnsköldsvik fast 500 Kilometer nördlich von Stockholm. Die Stadt verfügt über die moderne Hägglunds-Arena und will nach TT-Angaben sogar erlauben, dass ESC-Gäste auf Kreuzfahrtschiffen im Hafen übernachten dürfen. Ausgerichtet hat "Ö-vik" den ESC noch nie.